Thematische Leitlinien und Projekte - Kulturlandschaft Zwätzen e.V.

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Thematische Leitlinien und Projekte

Der Verein

Im engen Kontext mit dem Ortschaftsrat Jena-Zwätzen, dem laut Thüringer Kommunalgesetz über die Ortschaftsverfassungen, § 45 (Abschnitt 5), u. a. auch die Pflege des örtlichen Brauchtums und kultureller Traditionen obliegen kann, haben sich Interessenten aus Zwätzen und Umgebung in einer ersten Beratung am 26. August 2001 zur Vorbereitung eines neu zu bildenden gemeinnützigen Gremiums zusammengefunden. Es wurde gemeinsam die Auffassung vertreten, dass die in den historisch gewachsenen Flurgrenzen des alten Zwätzens angesiedelte Ortschaft einschließlich ihrer in den letzten Jahrzehnten entstandenen Neubausiedlungen durch eine inhaltliche Konturierung weiter im öffentlichen Bewusstsein vertieft und auf diese Weise vor allem auch das ideelle Engagement der Bürgerinnen und Bürger zum Wohle ihres Gemeinwesens weiter gefördert werden könnte. Das Anliegen eines solchen gemeinnützigen Vereines wird in der Ergänzung der strukturellen Einheit der Ortschaft durch von ihm inspirierte Aktivitäten zur Besinnung auf wichtige Elemente einer überaus reichen Vergangenheit und kulturelle Werte mit hohem Identifikationsfaktor bestehen. Als langfristig zu bearbeitende thematische Leitlinien wurden im einzelnen bestimmt:

• Frühgeschichte des Ortes im Mittelalter und die Tradition des Weinanbaus;
• Popularisierung der Geschichte des Deutschen Ordens in Zwätzen und in Mitteldeutschland;


• Goethezeit im Zeichen der Geselligkeit ("Goethe-Cafe") und wissenschaftlicher Versuche (u. a. Röhrenproduktion, Mineralienschmelzversuche);
• Ackerbauschule und Landwirtschaftlicher Verein im 19. und 20. Jahrhundert.


Es besteht seit langem auch Konsens darüber, dass besonders die Pflege der materiellen Hinterlassenschaften in Zwätzen als Bestandteil der Traditionspflege einen hohen Stellenwert einnehmen und in die Vereinssatzung Aufnahme gefunden haben. Aus der Sorge um den Erhalt überlieferter Objekte am Ort leiten sich folgende Gegenstände der Pflege des Erbes und des Brauchtums ab:

• Ideelle Unterstützung bei der Neunutzung und denkmalgerechten Erhaltung des Alten Universitätsgutes als Stätte der Erinnerung an den Deutschen Orden bzw. der Agrokultur (u. a. Perspektive der Einrichtung einer Heimatstube unter Mitwirkung des Vereines in Abstimmung mit dem zukünftigen Betreiber);
• Ideelle und materielle Unterstützung bei Verschönerungsarbeiten an und in der St. Marienkirche in Verbindung mit der Kirchengemeinde;
• Aktivitäten zur Integration Zwätzens in das Flächendenkmal Jena/Auerstedt 1806 (u. a. Wiederherstellung der Beschilderung am Ortseingang; Restaurierung und kontinuierliche Pflege des "Sachsengrabes" als ältestem Gedächtnismonument in der Reihe);
• Wiederbelebung des örtlichen Brauchtums im Sinne der ortstypischen Festtradition.


Sowohl im Vorfeld der Vereinsgründung als auch perspektivisch wurde die enge Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Zwätzener Vereinen (Feuerwehr, Sportverein, Gesangsverein, Kinderbude e.V., Kirchenvorstand) angestrebt und realisiert. Nach Möglichkeit sind diese zu kooptieren bzw. Vertreter in den Vereinsvorstand aufzunehmen. Ebenso unabdingbar ist die wechselseitige Verzahnung mit dem Ortschaftsrat als legitime Interessenvertretung der Zwätzener Bürger/-Innen. Der Verein trägt sich durch die Jahresbeiträge seiner Mitglieder (15.-/7.50.- €.) selbst und wirbt zweckgebundene Spendengelder ein. Besonderer Wert wird auch auf die Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Seit seiner Gründung hat der Verein drei Broschüren des "Zwätzener Almanachs", zwei Broschüren zum Thema "Zwätzener Handwerk und Gewerbe" und eine Publikation "Das alte Zwätzen und der Deutsche Orden" vorgelegt. Eine gute Resonanz erfuhren die vom Verein im Rahmen des 825-jährigen Ortsjubiläums organisierten Ausstellungen "Europäische Mariensiegel" in der St. Marienkirche und "Zwätzen und der Deutsche Orden in Mitteldeutschland" im Jenaer Stadtmuseum.

Dr. Thomas Pester, Zwätzen im Oktober 2007

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